Day 114 - Can't decide if the time is flying or standing...

Im Moment ist es echt komisch. Ich habe gerade meinen Blog aufgerufen un dachte 'Was? schon wieder 3 Tage seit dem letzten Eintrag vergangen?!' und da komme ich zu 2 Schlüssen:

1) Die Zeit vergeht rasend schnell. Auf einmal sind wieder 3 Tage um und ehrlich gesagt, der Oktober ist überraschenderweise auch bald um. Vielleicht liegt es teilweise an dem Wetter (30. Oktober und ich laufe den ganzen Tag im T-Shirt rum) dass ich mir dessen nicht ganz so bewusst bin. Aber ich habe echt nicht das Gefühl schon so lange hier zu sein. Andererseits denke ich, ich bin schon ewig hier. Hab mich total eingelebt, kenne mich einigermaßen aus und habe auch schon echt eine Menge erlebt. Das ist schon komisch alles. Das habe ich ständig. Einerseits kommt es mir vor wie ein halbes Jahr oder länger und andererseits kommt es mir gleichzeitig viel viel viel kürzer vor, als wäre ich erst vor 4 Wochen oder so aus dem Flieger in Charlotte gestiegen (zum ersten Mal natürlich und nicht zum dritten)

2) Die Zeit geht einfach schleppend vorüber und es passiert nichts. Ehrlich gesagt ist seit Sonntag auch kaum was spannendes passiert. Am Montag war ich recht lange im YMCA, da ich im Fitnessstudio und Schwimmbad war und hab dann anschließend ganz normal gearbeitet und schwupp di wupps war wieder abend. Am Dienstag bin ich früh aufgestanden, habe die Waschmaschine angestellt, war schnell im YMCA, habe dann geduscht, die Wäsche zusammengelegt und bin zu Sandra gefahren. Das Wetter war mehr als super, also haben wir uns Smoothies gemacht und uns auf ihre Veranda gechillt. Allein die Veranda ist Grund genug traurig zu sein, dass sie in 1 Monat zurück nach Schweden geht. Aber noch mehr werde ich Sandra vermissen. Wir verstehen uns echt gut. Und dann kam auch noch ein Gecko vorbei. Der war so dicht bei uns, hätte ich keine Schuhe angehabt und/oder wäre alleine, ich wäre glaub ausgeflippt. Danach hatte ich dann Thai Chi - das ist auch nur noch 1x und dann vorbei, aber Joe (mein Lehrer) hat mich gefragt ob ich nicht nächstes Semster wieder kommen möchte - und dann war wieder die alltägliche Routine angesagt: Carpool und Tanzen. Da wir Zeit hatten waren wir zwischenzeitlich bei Starbucks und die Wartezeit haben Scarlett und ich uns dann im Auto vertrieben - sie hat n Film geguckt und ich habe mit Svea geskyped. Abends haben wir uns dann an Scarletts Matheprojekt gesetzt - endlich wieder Mathe *-*  (aber jetzt ehrlich mal :D )

Damit haben Scarlett und ich dann heute morgen weitergemacht, denn sie hatte schulfrei. Also haben wir den ganzen Morgen gerechnet, gebastelt und Kombinationen ausprobiert. Das Projekt besteht nämlich darin ein Multiplikationsspiel in einer Pizzabox zu basteln. 'Unser' Spiel heißt 'Turning Times' und ist eine Art mathematisches Vier-Gewinnt mit 2 'Glücksrädern'. Die Idee ist mega cool und das Projekt nimmt langsam gestalt an. Svea und Elena haben mir sogar geglaubt als ich die Frage warum ich ein Mathespiel bastle mit 'Ich habe langeweile und Bock auf Mathe' beantwortet habe. Bin ich denn echt so verrückt?! :D

Nachmittags war dann wieder Tanzen angesagt und jetzt ist auch schon langes Wochenende - Happy Halloween!

Also ist es nicht so, dass ich gar nichts mache, ich halte mich momentan sogar echt beschäftigt. Aber trotzdem, die Sache mit der Zeit ist doch merkwürdig. Allein, dass man so viel darüber nachdenkt.

Klar, einerseits kann ich den Tag an dem es Heim geht kaum erwarten und zähle schon so etwa die Tage bis es soweit ist (auch wenn ich meine Hostfamily liebe und gerne hier bin). Aber ich warte eher auf die Tage an denen was aufregendes passiert - Thanksgiving, Weihnachten, Trips, Besuche... Aber trotz allem wartet man und zählt die Tage. Aber andererseits ist es doch - egal ob man will dass ein bestimmter Tag kommt oder am liebsten hätte dass dieser nie eintritt - viel schöner einfach in dem Moment zu leben. Die Zeit einfach genießen, dann vergeht sie am schnellsten und wird am besten genutzt. Nicht an das denken was einem fehlt macht es doch meist leichter. Wie Nils heute so schön meinte 'Schatz was soll ich da machen, du kannst nicht alles haben :D Ich will dich auch wieder hier haben, und zwar jeden Tag mehr. Aber wir könnens nicht ändern'. So ist es auch. Wenn man den amerikanischen Traum leben will kann man eben nicht gleichzeitg sein deutsches Leben leben. Man muss sich 'entscheiden'. Und der Zustand ist ja nur auf eine begrenzte Zeit. Und das Gefühl, dass man etwas/jemanden will, das/den man nicht hat/haben kann, kommt nunmal mit diesem Abenteuer. In Deutschland wollte ich unbedingt los. Als es langsam ernst wurde, wurde einem dann bewusst, dass man etwas 'aufgeben' muss. Jetzt wo ich hier bin wünsche ich mir nichts mehr als (zusätzlich) meine Liebsten aus Deutschland hier zu haben und das gute Essen etc. Und vermutlich werde ich wenn ich wieder zu Hause bin mega glücklich sein alle wieder zu sehen, aber gleichzeitig ewig Fernweh haben. Fernweh nach Amerika und nach meiner zweiten Familie, hier in North Carolina. ♥

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