Day 226 - 'Burning down the House' oder das Feuer in meinem Garten!

Nach dem Wintersturm ging es dann auch abenteuerlich weiter. Freitag gegen 22:20 Uhr – ich war allein mit Scarlett, sie lag schön im Bett und ich habe mit Steffi geskyped – hat auf ein Mal mein ganzes Bett gewackelt, dabei hab ich nichts gemacht. Maren meinte dann später dass sie gesehen hat, dass zu der gleichen Zeit jemand in Atlanta was von wegen Erdbeben gepostet habe. Würde ja auch Sinn machen, aber so ganz überzeugt war ich dann noch nicht. Aber beim Sykpen mit Nils am Sonntag habe ich das nochmal gegooglet und es kam raus: Valentines Day Erdbeben, Freitag 10:23 PM in South Carolina, rüber bis in manche North Carolina Städte. Und Charlotte, vor allem die Gegend in der wir leben ist ja seeehr dicht an der Grenze. Also ist klar: ich wurde nicht nur Zeugin eines ein Mal in Sechs Jahren hier stattfindenden Wintersturms, sondern auch noch eines Erdbebens, dass in dieser Gegend so etwa alle 20 Jahre mal passiert. Aber bevor jetzt irgendjemand denkt, dass das ein dauerhaftes Rütteln und Überlebensangst bestand, muss ich sagen dass es wirklich nur EIN Erdbeben war. Daher alles easy, aber mal mitgemacht.

Das schlimmste diese Woche kam dann aber am Sonntag. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich war gegen halb 11 ein Mal unten, habe erfahren, dass nicht nur meine Gastfamilie bis Montagabend weg sein wird, sondern auch „mein“ Auto. Schon wieder sitze ich quasi im Haus fest. War mir in dem Moment aber auch ziemlich egal da ich noch keine Pläne hatte und bin hoch um zu skypen. Irgendwann kam Izzy rein um mir „Tschüss“  zu sagen. Ich war dann auch bis etwa viertel nach 3 auf meinem Zimmer am skypen und lernen und hatte bis dahin nur einen Kaffee getrunken, musste also dringend mal was essen. Also gehe ich in die Küche, fülle mein Trinken auf und sende gerade noch eine Sprachaufnahme an Steffi. Während der Sprachaufnahme bin ich in der Küche hin und her gelaufen. Diese Sprachaufnahme endete mit einem geschocktem „Scheiße! Da ist n riesen Feuer!“ oder so ähnlich. Ich hatte durch die Küchentür in dem Wäldchen, das an unseren Garten grenz riesige Rauchwolken aufsteigen sehen. Dann ging alles ganz schnell. Ich hab „911“ gewählt und wurde gefragt ob ich Polizei, Feuerwehr oder Krankenwagen brauche. Ganz automatisch habe ich „FIRE!“ gesagt und wurde ans Charlotte Fire Department weitergeleitet. Da musste ich dann erklären wo ich mich befinde und was genau los ist. Nach meiner Erklärung wurde mir dann mitgeteilt, dass es sich lediglich um eine Art Feuerprobe handle und die Frau hat sich für meinen Anruf bedankt. Nach dem Auflegen kam dann aber der vorherige Schock durch. Ich hab gezittert und mir kamen die Tränen. Da musste ich erst mal runterkommen. Nach kurzem Telefonat mit Maren ging es dann auch ein wenig besser und ich habe endlich was gegessen und Wasser getrunken. Mir ist klar, dass das alles war, weil dir Schock schon entstanden ist bevor ich wusste, dass das nur eine Übung ist, aber krass war es zu dem Zeitpunkt trotzdem. Die haben über 2 Stunden lang versucht das zu löschen, überall hat es übel gestunken und auf ein Mal kamen dann noch Feuerwehrautos mit Sirenen an, das hat mir dann doch ein wenig Sorgen gemacht. Aber gegen 6 hat die Vicky mich dann abgeholt und wir sind zu Starbucks und später zu Chili’s gefahren. Was für ein Tag!

 

Mittlerweile habe ich gesehen, dass die da ein Haus abgebrannt haben. Aber schon komisch, dass auf einem Sonntag zu machen. Amerika halt. Wie oft sieht man ein riesiges Feuer quasi in seinem Garten? Also diese Woche habe ich einige seltene Sachen erlebt, nun ist aber auch mal gut!

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