Day 34 - Breakfast in bed while skyping the half day...

Nun liege ich müde im Bett -  neben mir kuschelt sich Scarlett in mein Bett, was mich sehr freut, da wir selten Zeit zu zweit verbringen (OHNE ihr iPad oder Isabella) -, gucke die Teen Choice Awards und blicke auf einen tollen freien Tag zurück.

Jetzt denken natürlich alle, dass ich was spannendes unternommen habe, ne Shoppingtour hinter mir habe oder mich mit Leuten getroffen habe. Fehlanzeige! Ohne amerikanischen Führerschein (den ich Freitag nicht machen konnte, da Jaime krank ist und mich nicht hinfahren konnte) kann ich nur zum Harris Teeter um die Ecke fahren und das ist nun echt nicht spannend.

 

Stattdessen bin ich um halb 9 aufgestanden, habe geduscht, mich fertig gemacht, meinen Laptop hochgefahren und bin erstmal in die Küche gegangen. Dort habe ich mein Tablett mit Kaffee, Eistee, einem Chocolate-Chip-Muffin und einem Teller voll frischer Erdbeeren beladen und bin zurück ins Bett gegangen. 

Gegen viertel vor 10 kam dann der Anruf von meinem Freund. Darauf habe ich mich die halbe Woche gefreut. Meine Eltern waren im Nachhinein, als ich sie endlich gegen viertel nach 4 angerufen habe, erst recht überrascht über was wir denn über 4 Stunden reden können, aber ich fands einfach nur schön. 

Auch wenn ich geweint habe. Das ganze zeigt mir doch immer wieder, wie sehr ich ihn liebe. Und skypen tut soooo gut. Gerade in der doofen Anfangsphase.

Anschließend habe ich wie gesagt noch mit meinen Eltern geskyped, auch nochmal fast 2 Stunden. Zu hören, wie sie mich vermissen tut schon etwas weh, aber gleichzeitig auch sehr gut. Es ist doch schön zu wissen, dass man den Menschen die man liebt fehlt, ihnen sehr wichtig ist und jederzeit willkommen ist.

Meine Mama bekommt auch bald endlich ein Smartphone damit wir über Whatsapp auch öfter schreiben können, darauf freue ich mich schon.

 

Ich merke, dass ich hier schon viel über mich und meine Mitmenschen gelernt habe.

Selina hat mich heute auf einen Kommentar angesprochen/'gelobt', der meine Lage glaube ich am besten beschreibt.

Ein Mädchen hat in eine der Au Pair Gruppen gepostet:

"Ich bin jetzt knapp eine Woche in meiner Hostfamily, und iwie habe ich ein komisches Gefühl, ich fühle mich iwie unwohl :/ Nur eine Phase? Was meint ihr? :("

Meine Antwort darauf war: "Ich bin jetzt seit 1 Monat hier und fühle mich auch komisch. Wäre irgendwie gerne zu Hause bei meinem Freund und meiner familie. Wenn ich mir aber überlege morgrn gehen zu müssen, ich wäre nicht glücklich. Das ist seit über 3 Jahren mein Traum, ich liebe meine Gastfamilie, vor allem die Kids zu sehr um zu gehen, will sie nicht im stich lassen und wäre auch mehr als enttäuscht von mir. Zu Hause sein wäre im ersten moment sooo toll, aber alle arbeiten und ich hätte nichts. Dabei wartet das abenteuerliche Leben hier auf uns. Und rückblickend ging der erste monat hier doch viel schneller vorbei als anfangs angenommen. Und ich hab so viel erlebt und gelernt, ich war auf den bahamas, bin jet ski gefahren, lerne so viel über die USA, über meine Gastfamilie und vor allem über mich. und auch wenn es komisch klingt: mit meinem freund nur zu schreiben und zu skypen ist gar nicht mehr so komisch wie am anfang (ist zwar immer noch schwer und ich wäre lieber bei ihm, aber man 'gewöhnt' sich dran und unsere doch recht kurze Beziehung wächst so enorm, das hab ich nie erwartet) und wenn ich dran denke was das jahr über noch alles auf mich wartet weiss ich, dass ich das nicht verpassen will.

Ok sorry für den langen text, aber was ich damit sagen will: es wird nie alles sein wie zu hause, aber ich denke das wird besser und überlege dir genau was du denkst was du verpasst und was du bekommst wenn du jetzt heimgehst. Was ist für dich die bessere vorstellung? Und welche folgen hat welche entscheidung?
Hoffe ich konnte dir helfen :)"

Ich habe herausgefunden, dass ich stärker bin, als ich je gedacht habe. Ich habe mir das Jahr immer hart vorgestellt, aber nie SO hart. Hätte ich von anfang an gewusst, dass es/der Anfang so hart sein wird, ich wäre das Jahr vermutlich nie angetreten, da ich nie erwartet habe, dass ich es schaffen könnte.

Ich bin froh, dass ich es nicht von Anfang an wusste, sonst hätte ich diese Erkenntnis nie gemacht und ich bin so froh drum. Ich weiß nun, dass VIEL passieren müsste, damit ich mein Jahr vorzeitig beende. Es gibt hier noch so viel zu erleben und zu sehen, das will ich nicht verpassen. Ich möchte meine Gastfamilie nicht im Stich lassen. Ich möchte mich selbst nicht enttäuschen. Und zu Hause würde ich ja eh nur alleine dumm rumsitzen, und das das ganze Jahr? - Nein Danke!

 

Ich habe auch viel über meine Mitmenschen erfahren. Man merkt wer einem wichtig ist und wer nicht, und wem man selbst wichtig ist. Menschen, bei denen mir die Tränen kommen, wenn ich an sie denke (wie meine Familie, meinen Freund und meine besten Freundinnen) sind wohl viel wichtiger als Menschen an die man nicht einmal denkt. Und Leute, denen ich wirklich wichtig bin, melden sich auch bei mir. Das ist schon irgendwie eine wichtige Erfahrung finde ich. Die größte Erfahrung in die Richtung wird man aber erst nach diesem Jahr machen, denke ich. Dann sieht man, wer nach dem ganzen Jahr noch zu einem steht und wer nicht.

Und wie bereits gesagt, sobald die Kids zur Schule gehen, ich meinen Führerschein habe und einen geregelten Arbeitstag vor mir habe, wird die Zeit bestimmt schneller vergehen und ich habe hoffentlich nicht mehr so oft diese doofen Momente wo ich zu viel an zu Hause denke. Dann werde ich versuchen mehr unter Leute zu kommen und meine Zeit zu geniessen. Und ich denke mal, dass es stimmt was alle sagen und nach einer gewissen Zeit, vergeht die Zeit so schnell, dass es schon fast zu schnell ist.

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Kommentare: 2
  • #1

    Pia (Montag, 12 August 2013 14:57)

    Ach dein Beitrag gefällt mir richtig richtig guut! :)
    Ich hab das ganze noch vor mir und es muntert mich doch schon ziemlich auf, dass es andere gibt, die so offen über ihren schönen, aber harten Start schreiben:)
    Danke

  • #2

    Sarah (Dienstag, 13 August 2013 03:27)

    Hey du! :)
    Ich bin jetzt seit 3 Wochen hier und mir geht es genauso wie dir.. diese komischen Moment und das "Ich vermisse Zuhause".. ich habe mich auch noch nicht wirklich mit Leuten getroffen, weil ich unter der Woche 45 Stunden durch die Ferien arbeite. Ich freu mich auch auf die Schulzeit und will das Jahr dann voll und ganz genießen!
    Denk immer dran, du bist nicht alleine, ich denke allen Au Pairs geht es so! :)
    Ganz liebe Grüße! :*